Arbeit verbindet die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte unseres Daseins miteinander und spielt deshalb eine zentrale Rolle für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Was aber gilt als Arbeit und wofür arbeiten wir? Wie treibt Arbeit gesellschaftlichen und ökologischen Wandel an und wie beeinflusst der Wandel unsere Arbeit? Wie kann menschen- und planetenfreundliche Arbeit heute und morgen aussehen und wo wird sie besonders gebraucht? Was haben die Kämpfe für bessere Arbeitsbedingungen und Gleichstellung mit Nachhaltigkeit und dem Klimaschutz zu tun? Und wer ist für die Neugestaltung einer zukunftsfähigen Arbeitswelt verantwortlich?
Unter dem Titel „Zukunft in Arbeit“ widmet sich die Konferenz zum Auftakt des Dear Future–Festivals wichtigen Aspekten einer nachhaltigen Arbeitsgesellschaft — von der Rolle der schulischen und beruflichen Bildung, über die Bedeutung der Digitalisierung für eine zukünftige Arbeitswelt, faire Arbeitsverhältnisse im globalen Kontext bis hin zu grünen Zukunftsjobs. Diskutiert mit uns, was Arbeit und Leistung bedeuten, wie Technologien unsere Arbeitswelt bestimmen und verbessern können, welche wichtige Rolle Bildung oder Sorgearbeit für eine funktionierende Gesellschaft spielen, warum die Zukunft einer nachhaltigen Arbeitswelt feministisch ist, warum heute alternative Arbeitszeitmodelle gebraucht werden oder wie eine zukunftsfähige Arbeits- und Unternehmenskultur aussehen kann.
Die Veranstaltung ist öffentlich und kann ohne Anmeldung kostenfrei besucht werden.
18:30
Impact Hub
Unter dem Motto "Zukunft in Arbeit" blickt das Dresdner Dear Future–Festival in diesem Jahr auf die Bedeutung von Arbeit für eine gesellschaftliche Entwicklung und eine sozial-ökologischen Wende. In den Eröffnungsbeiträgen geben wir einen ersten Einblick in die Schwerpunkte des diesjährigen Themas Arbeit und werfen einen Blick auf das kommende Festivalprogramm vom 8. bis zum 24.5.
19:30
Impact Hub
Arbeit ist der Ort, an dem die großen gesellschaftlichen Veränderungen auf den Alltag treffen. Abstrakte politische und wirtschaftliche Verschiebungen werden hier zu konkreten Wirklichkeiten und zu Geschichten unseres Arbeitslebens. Diese Geschichten fängt der britische Regisseur Ken Loach wie kein anderer in seinen Filmen ein.
The Navigators erzählt die Geschichte von fünf Gleisarbeitern in Sheffield nach der Privatisierung der stattlichen Eisenbahngesellschaft British Rail: John, Mick, Paul, Jim und Gerry müssen lernen mit den veränderten, widersprüchlichen Bedingungen ihrer neuen Arbeitswelt umzugehen: Kündigungen, Druck von oben und das Ignorieren von Sicherheitsauflagen sind an der Tagesordnung. Mit typisch britischem Humor versuchen sie ihre Familien, ihre Freundschaft und ihre Solidarität gegen die ungerechten Gesetze des freien Marktes zu schützen. Weil zwei konkurrierende Privatfirmen die Region unter sich aufteilen, stehen sich die ehemaligen Kollegen plötzlich als Rivalen gegenüber.
21:00
Impact Hub
Im Anschluss an den Film, dessen Thema bis heute nicht an Aktualität verloren hat, möchten wir ins lockere Gespräch kommen über eure Eindrücke und Erfahrungen, über Versprechungen, Hoffnungen und die Realitäten der Arbeitswelt gestern und heute, über Politiken der Arbeit und Perspektiven für eine faire Arbeitsgesellschaft. Das Filmgespräch wird begleitet von Funda Römer (NGG.Ost: Region Dresden-Chemnitz).
Die Veranstaltung ist öffentlich. Für die Teilnahme an der Konferenz bitten wir um eine vorherige Anmeldung.
10:00
Impact Hub
10:30
Impact Hub
Unsere Art zu arbeiten prägt unsere Gesellschaft – und entscheidet mit darüber, wie die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigt werden können. Klimakollaps und planetare Belastungsgrenzen, technologische Umbrüche, politische Spannungen sind eng mit Fragen der Arbeit verknüpft.
Wie verstehen und organisieren wir Arbeit, damit sie nicht nur produktiv, sondern vor allem reproduktiv und regenerierend ist? Welche Werte und Unternehmenskulturen brauchen wir für eine gerechtere, ökologischere und widerstandsfähigere Wirtschaft? Welche Rolle spielen Bildung, Vielfalt und Gleichstellung dabei? Wie sorgen wir für eine faire Wertschätzung von Arbeit – von der globalen Lieferkette bis zur Care-Arbeit? Und welche (neuen) Jobs braucht es heute und in Zukunft?
Jana Gebauer gibt in der Keynote einen einführenden Überblick über die aktuellen Herausforderungen, Spannungsfelder und Entwicklungsperspektiven der Post/Arbeitsgesellschaft.
Jana Gebauer forscht, schreibt und moderiert zu öko-solidarischen Zukünften jenseits des Wachstums und verbindet dabei den Blick auf vielfältige Ökonomien mit gesellschaftlichen Debatten um Transformationen und Utopien sowie mit kollektivem Erzählen und Spekulieren. www.kaloikostopia.org
11:30
Impact Hub
In den Sessions erhaltet ihr von unseren Expert:innen & Moderator:innen einen kurzen Impuls zu den jeweiligen Themen, geht danach in das gemeinsame Gespräch, stellt Fragen und bringt eure Perspektiven ein. Die wichtigsten Positionen und Erkenntnisse könnt ihr auf einem Board dokumentieren und so später den Teilnehmer:innen der anderen Sessions verfügbar machen. Wir wünschen einen regen Austausch.
Die Session widmet sich unter anderem den fundamentalen Fragen, was Arbeit ist, wie der Wert von Arbeit, die eine Person verrichtet, bestimmt wird, was daraus für die Entstehung von Ungleichheit folgt und welche Arbeit gesellschaftlich wertschöpfend ist - auch im Hinblick auf die Herausforderungen einer gesellschaftlichen Transformation zur Nachhaltigkeit.
Die Session widmet sich der Frage, wieviel Menschen in Zukunft noch arbeiten müssen. Kommt bald die 20-Stunden-Woche, weil viele nicht nachhaltige und gesellschaftlich überflüssige („Bullshit-")Jobs wegfallen? Oder müssen wir in Zukunft wieder mehr arbeiten, weil Roboter und KI zu viel Energie und Ressourcen verbrauchen, und Fachkräfte ohnehin Mangelware sind? Wie könnten nachhaltige und sozial gerechte Arbeitszeitmodelle aussehen, und wie könnten wir mehr Zeitwohlstand für alle schaffen?
Die Session beleuchtet (Für-)Sorgearbeit als Grundlage für unsere Wirtschafts- und Arbeitsweisen. Aus der Perspektive der Sorgearbeit werden Aspekte für ein gutes Leben für Alle aufgezeigt, die Potenzial für einen nachhaltigen sozial-ökologischen Wandel haben.
Die Session nimmt die Perspektive der "Verdrängung" menschlicher Arbeitskraft durch die Maschinen zum Ausgangspunkt und fragt nach Sorgen, Nachteilen, aber auch Vorteilen und Entwicklungsperspektiven für unsere Arbeitswelt. Dabei wird der Frage nachgegangen, was wir machen, wenn unser Job überflüssig wird. Werden wir dann nicht mehr gebraucht? Die Session widmet sich zudem der Frage, ob vielleicht neue Beschäftigungsfelder und Tätigkeiten auf uns warten. Wie ließe sich eine zukunftsfähige Entwicklung in einer intelligenten und automatisierten Arbeitswelt denken?
13:00
Impact Hub
14:00
Impact Hub
Wie auch am Vormittag erhaltet ihr in eurer Nachmittagssession von unseren Expert:innen & Moderator:innen einen kurzen Impuls zu eurem Thema, geht danach in das gemeinsame Gespräch, stellt Fragen und bringt eure Perspektiven ein. Die wichtigsten Positionen und Erkenntnisse könnt ihr für die Teilnehmer:innen der anderen Sessions wieder auf dem Board dokumentieren.
Die Session beschäftigt sich mit den Realitäten globalisierter Arbeit und diskutiert Ansätze und Perspektiven für eine fairen und global verantwortungsvollen Austausch, u.a. am Beispiel der Bedeutung des viel diskutierten Lieferkettengesetzes oder der etablierten Standards für fairen Handel. Dabei widmet sie sich zudem der Frage, mit welchen Instrumenten sich eine faire Ökonomie etablieren lässt, die für alle Potentiale für eine nachhaltige Entwicklung bietet.
Die Session geht der Frage nach, wie feministische Perspektiven und feministische Unternehmensführung eine nachhaltige Arbeitswelt befördern können. Die Diskussion soll beleuchten, warum Geschlechtergerechtigkeit mehr als eine soziale Frage ist und wie sie zu nachhaltigeren Entscheidungen, faireren Arbeitsbedingungen und einer zukunftsfähigen Wirtschaft beitragen kann. Dabei widmet sich die Session auch der Frage, welche Strukturen sich für eine geschlechtergerechte und -sensible Organisation der Arbeitswelt ändern müssen.
Die Session erkundet, wie Kommunikation nach innen und außen zum Motor für echten Wandel wird: Wie lässt sich die Motivation im Team steigern, Greenwashing vermeiden und eine partizipative Arbeits- und Unternehmenskultur gestalten, die Nachhaltigkeit wirklich verankert?
Mit praxisnahen Impulsen und im Austausch mit den Teilnehmenden werden konkrete Ansätze besprochen, wie Unternehmen neben wirtschaftlichen Kennzahlen ökologische, soziale und kulturelle Nachhaltigkeit als Teil ihrer Identität etablieren können.
In der Session besprechen die Teilnehmenden (neue) berufliche Tätigkeitsfelder und Kompetenzen, die für eine sozial-ökologische Umgestaltung der Gesellschaft und Wirtschaft vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen und Entwicklungen wichtig sein werden. In welchen Bereichen (Mobilität, Energie, Gesundheit, Bildung) existieren bereits gute Praktiken, wo stecken besondere Potentiale für einen Wandel und wie könnte die Arbeitswelt der Zukunft aussehen?
16:00
Impact Hub
Arbeit soll für Wachstum sorgen, Stabilität und soziale Sicherheit schaffen und dazu beitragen, unsere Infrastrukturen und unsere Versorgung zu erhalten. Doch wie wirken sich aktuelle Krisen und Herausforderungen, wie der Klimawandel, der Fachkräftemangel, die wachsende soziale Ungleichheit oder die veränderte politische Stimmungslage auf die Arbeitswelt aus? In welchen Bereichen, auf welchen Ebenen und in welchen Institutionen braucht es Veränderungen, damit Arbeit und Wirtschaft ökologisch und sozial zukunftsfähig werden? Was wird bereits getan und wo bestehen Hürden für den Wandel zur nachhaltigen Arbeitsgesellschaft?
Podiumsgäste: Delal Atmaca (Dachverband der Migrantinnenorganisationen), Christian Demuth (Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz), Mira Alexandra Luzens-Meier (Bildungswerk der sächsischen Wirtschaft), ...
Die Veranstaltung ist öffentlich und kann ohne Anmeldung kostenfrei besucht werden.
18:30
Impact Hub
Der Ökonom John Maynard Keynes schrieb vor gut einhundert Jahren einen bemerkenswerten Aufsatz mit dem Titel "Wirtschaftliche Möglichkeiten für unsere Enkelkinder". Darin kam er zu dem Schluss, dass uns bis zum Jahr 2030 Wachstum und Fortschritt bald aus dem "Zwang" zur Arbeit befreit haben werden. Lediglich 15 Stunden berüflicher Tätigkeit pro Woche wären noch notwendig für einen guten Lebensstandard. Tobi Rosswog geht noch einen Schritt weiter und argumentiert überzeugend für eine Gesellschaft jenseits der Arbeit. Der Autor, Redner und Aktivist zeigt, was an die Stelle der Arbeit treten kann und wie wir vom Schuften zur Arbeit mit Sinn gelangen.
Seit 2009 gestaltet und gibt Tobi Rosswog zu verschiedenen Themen rund um die Ideen und Wege einer sozial-ökologischen Transformation Bildungsaktivitäten wie Workshops, Keynotes & Vorträge an Unis, auf Kongressen, Konferenzen, in der freien Wirtschaft und an vielen weiteren Orten
Die Veranstaltung ist öffentlich und kann ohne Anmeldung kostenfrei besucht werden.
20:00
Impact Hub
Neben der Liebe und der Klimakrise ist es wohl die Arbeit, die uns zur Poesie verleitet. Da gibt es in der Arbeitsgesellschaft so einiges zu beobachten und zu besprechen. Oder sollten wir Poesie vielleicht als emanzipative Kritik an der Arbeit in einem anderen Aggregatzustand verstehen, quasi als Wut über die Verhältnisse, aber eben perspektivreich und mit Stil. Aber auch Poesie ist Arbeit, Arbeit am Wort, Arbeit an den Gedanken und Arbeit an sich selbst. Zumindest ist bei uns noch echte Hand- bzw. Kopfarbeit angesagt.
Jana Goller ist seit 10 Jahren fester Bestandteil der deutschsprachigen Poetry Slam Szene und außerdem komplett hilarious. Die Autorin aus Wipperfürth schafft es, die Struggles, als queere Frau in dieser Gesellschaft zu existieren, in lolige Gags und tiefgründige Texte zu übersetzen.
Lu Komma Klar treibt seit über 10 Jahren mit humoristischer Prosa auf deutschsprachigen Bühnen sein Unwesen. Mit Direktheit und Biss bringt Lu politische und persönliche Realitäten zusammen und lacht sich dann darüber kaputt. Außerdem macht sie einen fabelhaften Cappucchino.
Marco Valentíno bereist Bühnen bald seit wahrscheinlich 10 (mit Unterbrechungen) Jahren. In dieser Zeit haben sich Marco und seine Texte hin zu einem durch und durch politischen Verständnis unserer Bühnen entwickelt. So versucht Marco für Erinnerungskultur zu sensibilisieren oder stellt die Frage, ob Nie Wieder wirklich schon Jetzt ist?
Das Dear Future - Dresdner Nachhaltigkeitsfestival ist ein Projekt des Zukunftsgestalten e. V. in Kooperation mit zahlreichen lokalen und regionalen Partner:innen.
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